eWpG-Marktforschung

Marktforschung: Starkes Wachstum für eWpG-Lösungen erwartet

Eine Marktumfrage von WEPEX und adesso gibt Einblick, wie die aktuelle Stimmung am Finanzmarkt in Deutschland mit Blick auf eWpG-regulierte Finanzinstrumente ist. Identifiziert werden Vorteile durch die Emission, aktuelle Hemmnisse und Erwartungen an die Zukunft. Die Befragten halten ein Wachstum im Bereich eWpG-bezogener Lösungen für wahrscheinlich.

Seitdem das Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG) am 03. Juni 2021 in Kraft getreten ist [LINK], können Wertpapiere als elektronische Wertpapiere ausgegeben werden. Die physische Begebung von Wertpapieren wird dementsprechend von einer elektronischen Emission abgelöst.

Die WEPEX-Unternehmensberatung hat diesbezüglich gemeinsam mit dem IT-Dienstleister adesso eine Marktumfrage gestartet. Ziel dieser Umfrage war es, die aktuelle Stimmung im deutschen Finanzmarkt hinsichtlich des eWpGs einzufangen. 

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass das eWpG eine innovative und disruptive Finanzmarktregulierung für Finanzdienstleister darstellt, welche mit großer strategischer Relevanz und beachtlichen Marktchancen verknüpft ist“. Auszug aus der eWpG-Umfrage

Die Umfrage zeigt jedoch auch: Insgesamt gibt es im Wachstumsmarkt eWpG zum Teil noch deutliche Zurückhaltung. Als Hemmnisse werden unter anderem technologische und regulatorische Unsicherheiten genannt. Während einige wenige Start-ups, wie auch Agitarex, in diesem Feld Pionierarbeit leisten, scheinen andere Unternehmen noch zu zögern. 

Wer nutzt eWpG-bezogene Lösungen?

Die Initiatoren befragten 40 Institute aus dem Finanzbereich. Darunter befinden sich private Geschäftsbanken, Investmentbanken, Mitglieder der Sparkassen-Finanzgruppe, der genossenschaftlichen Bankengruppe, FinTechs, Zentralverwahrer, Verwahrstellen und Börsen, aber auch Asset Manager und Kapitalverwaltungsgesellschaften. 

Dabei ging es zunächst um die Frage, ob und inwiefern eWpG-bezogene Lösungen verwendet werden. Schon hier zeigt sich: Ein Großteil der Befragten will eWpG-bezogene Lösungen implementieren. Doch nur knapp ein Drittel arbeitet bereits mit entsprechenden Lösungen. So setzen von den befragten Instituten 33 Prozent Lösungen im Zusammenhang mit dem eWpG ein. 25 Prozent der Befragten befinden sich zum Zeitpunkt der Umfrage in der Implementierungsphase. Ein weiteres knappes Viertel der Befragten befindet sich hingegen in der Planungsphase. 

Demgegenüber steht mit 15 Prozent ein deutlich kleinerer Teil, der noch in der Anfangsphase steht. Lediglich 6 Prozent der Befragten geben schließlich an, dass das eWpG aktuell keine Rolle für ihre Organisation spielt. 

Der Wettbewerb schläft nicht

Die Tendenz ist somit klar: Erste Implementierungen laufen bereits, jedoch befindet sich ein Großteil noch in der Vorbereitungsphase. Das mag auch mit den erwarteten Chancen zu tun haben. Denn die überwältigende Mehrheit mit 93 Prozent geht davon aus, dass sich ihre jeweilige Organisation wichtige Chancen entgehen lassen würde, wenn sie keine entsprechenden Lösungen implementieren würden. 

Die Umfrage zeigt weiter, dass ein Großteil diese Chancen sowohl innerhalb als auch außerhalb des bestehenden Geschäftsmodells sieht. Lediglich drei Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich keine neuen Chancen innerhalb des bestehenden Geschäftsmodells durch das eWpG ergeben würden. 

Diese Ansicht spiegelt sich auch in den Antworten in Bezug auf den Wettbewerb. So glaubt ein Großteil der Befragten (79%), dass ihre Wettbewerber entsprechende Strategien im Zusammenhang mit dem eWpG verfolgen. In diesem Zusammenhang befürchten 68 Prozent, Umsätze zu verlieren, falls sie sich dem Thema nicht widmen würden. 

Hier identifizieren vor allem jene Institute, die bereits dabei sind, entsprechende Lösungen zu implementieren, die Notwendigkeit, ihre First-Mover-Positionen schnell auszubauen. 

Insgesamt ist hier eine eindeutige Tendenz zu erkennen: Der größte Teil der Befragten erkennt eine Notwendigkeit, die Möglichkeiten, die durch das eWpG entstehen, zu nutzen. Nur so kann man sich entsprechende Vorteile im Wettbewerb sichern. 

Welche Vorteile entstehen durch das eWpG?

Die Vorteile durch den Einsatz von eWpG-bezogenen Lösungen wie Security Token liegen vor allem in einem Effizienzgewinn. Hier können Unternehmen sowohl Kosten als auch Zeit sparen. Das bestätigen in der Marktumfrage vor allem jene Unternehmen, die bereits entsprechende Lösungen nutzen.

Folgende Vorteile entstehen durch die Möglichkeiten, die das eWpG eröffnet:

  • Wettbewerbsvorteile (national und international)
  • Geringere Settlementrisiken
  • Erhöhte Rechtssicherheit bei der Emission
  • Abbau von Intermediären
  • Effizientere Wertpapierverarbeitung und -Emission
  • Neue Geschäftsmodelle und Umsatzströme
  • Effizientere Unternehmensfinanzierung und Liquiditätssteuerung
  • Kostenersparnisse in Settlement, Custody, Emission und Handel

In diesem Zusammenhang erkennen die Teilnehmer ein hohes Digitalisierungspotential, das entlang der Wertschöpfungskette für Wertpapiere entsteht. Als relevanteste Dienstleistungen identifizieren sie die Unterstützung der Wertpapieremission, Kauf und Verkauf von Kryptowertpapieren für Kunden, Kryptowertpapierregisterführung sowie Kryptoverwahrung. 

Zu den Wettbewerbsvorteilen gesellen sich an dieser Stelle also erwartete Effizienzsteigerungen auf fast allen Ebenen der digitalen Wertpapieremission. Demgegenüber steht jedoch die eingangs genannte relativ geringe Implementierungsrate von eWpG-bezogenen Lösungen. Was hindert die Marktteilnehmer?

Hemmnisse für die Implementierung

Knapp die Hälfte der Befragten sieht eine regulatorische Unsicherheit als Hemmfaktor bei der Implementierung von eWpG-bezogenen Lösungen. Hier ist eine Unsicherheit auszumachen, die offenbar, so lässt sich der Umfrage weiter entnehmen, auf unklare Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) an Kryptowertpapierregisterführer zurückzuführen ist. 

Auch das DLT Pilot Regime, das aktuell auf EU-Ebene anläuft, sorge für Unsicherheiten. Weitere Hemmnisse, die genannt werden, sind die ausschließlich börsliche Handelbarkeit von elektronischen Wertpapieren, eine komplexe IT-Infrastruktur und fehlendes IT-Wissen in Bezug auf die Implementierung. 

Ein Blick in die Zukunft

Teilnehmer der Umfrage halten ein hohes Marktwachstum in Bezug auf eWpG-bezogene Lösungen für wahrscheinlich. So prognostizieren die Befragten den Anteil von Kryptowertpapieren am Gesamtvolumen der Brutto-Neuemissionen im Jahr 2026 auf 25 Prozent, den Anteil von Kryptofondsanteilen auf 15 Prozent. 

Entsprechend dieser Erwartungen sind auch die Zukunftspläne der Befragten zu werten. So wollen 43 Prozent in naher Zukunft an der Umsetzung beziehungsweise Implementierung von eWpG-Lösungen arbeiten. 13 Prozent planen eine Marktanalyse beziehungsweise entsprechende Kompetenzen aufzubauen. Bei 10 Prozent der Befragten steht eine Lizenz zur Registerführung an, während lediglich 5 Prozent der Befragten digitale Emissionen vornehmen werden. 

Fazit

Die Marktumfrage lässt ein gewisses Ungleichgewicht zwischen den erwarteten Vorteilen und der tatsächlichen Implementierungsrate von eWpG-bezogenen Lösungen erkennen. Während erstere vom Großteil der Teilnehmer erwartet werden, setzt lediglich ein Drittel der Befragten die Lösungen auch ein – obwohl die Befragten dem gesamten Sektor eine klare Wachstumstendenz attestieren. 

Dennoch kann man davon ausgehen, dass die erwarteten Vorteile dafür sorgen werden, dass diese Hemmnisse in naher Zukunft überwunden werden können. Hier bedarf es einiger First-Mover, die die Vorteile von eWpG-bezogenen Lösungen nicht nur nutzen, sondern auch ihre Vorteile zeigen. [Link auf Vorteile Security Token].

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